Das Abenteuer beginnt: Die ersten Wochen in Vermont

19.09.2016: Die 16-jährige Felice Mirbach nimmt aktuell am Parlamentarischen Patenschaftsprogramm teil. Für ihre Patin Dr. Ute Finckh-Krämer berichtet sie aus den USA. Heute schildert sie ihre ersten Eindrücke.


Meinen ersten Monat in den USA habe ich bereits mit vielen tollen Erlebnissen gut überstanden. Als ich mich am 19. August von meinen Freunden und meiner Familie verabschieden musste, stieg ich einerseits mit einen weinenden Auge und anderseits mit großer Vorfreude ins Flugzeug.

In Frankfurt am Main traf ich dann auf meine Reisegruppe, mit der ich nach Chicago flog und von dort aus jeder seinen eigenen Weg ging. Als ich dann in Vermont ankam, wurde mir erstmals richtig bewusst, dass ich den größten Schritt geschafft hatte und mein großes Abenteuer "Amerika" beginnen kann. Am Flughafen empfing mich ganz herzlich meine Gastfamilie, mit der ich mich super gut verstehe. Als ich dann im Haus ankam, erwartete mich ein riesiges Willkommens-Plakat. Ich freute mich jedoch sehr auf mein Bett, denn das hatte ich mir nach 25 Stunden auf den Beinen echt verdient.

In den darauf folgenden Tagen machte ich mich mit der Umgebung vertraut und wir fuhren nach Burlington, der nächst größeren Stadt, die nur knapp 10 Minuten entfernt ist. Am draufkommenden Montag hatte ich mein Probetraining beim varsity Volleyball-Team, welches ich gut bewältigte. Es ist eine total neue Erfahrung, da ich noch nie zuvor Volleyball gespielt hatte. Ich habe viel Freude, da ich mich super gut mit meinem Volleyball-Team verstehe. Wir sind wie eine große Familie und unternehmen auch nach dem Training oft tolle Sachen als Team zusammen. Für Amerikaner ist Sport eine große Sache, die sie mit viel Ehrgeiz bestreiten.

Bis zum Beginn der Schule hatte in noch 2 Wochen. In dieser Zeit machte ich mit meiner Gastfamilie einen Trip nach Boston. Wir besuchten die Innenstadt und die typischen Sehenswürdigkeiten wie "Quincy Market", "Faneuil Hall", "Boston Harbor" und vieles mehr. Außerdem haben wir in Boston eine "Wale-Watching" Tour gemacht. Wir sahen sehr viele Wale, was total beeindruckend war.

Farbige Tage

Als ich dann am 1. September meinen ersten Schultag hatte, holte meine Gastschwester und mich, wie man es typisch aus den amerikanischen Filmen kennt, ein gelber Schulbus ab. Der erste Schultag war ein bisschen anders und diente als Orientierung für alle Freshmen (alle neuen Schüler, die jetzt die 9. Klasse besuchen) und Transfer-Students (Schüler, die die Schule gewechselt haben). Die Schulwoche und generell das ganze Schulsystem ist total anders. Jeder Schüler hat seinen eigenen Stundenplan, den er selber zusammenstellen kann. Ich wählte U.S. & the world, amerikanische Literatur, zwei verschiedene Kunstklassen und Spanisch für mein erstes Semester. Die Woche ist in zwei verschiedene Tage eingeteilt, in rote Tage (jeden Montag und Donnerstag) und in weiße Tage (jeden Dienstag und Freitag). Am Mittwoch wechselt sich wöchentlich der rote und weiße Tag ab.

Der Unterricht beginnt um 8:15 Uhr und endet jeden Tag um 15:00 Uhr. Außer am Mittwoch, dort beginnt der Unterricht erst um 9:05 Uhr und endet um 15:15 Uhr. Nach jedem Schultag beginnen dann die After School Activities, was meinerseits das tägliche Volleyball-Training umfasst. Schon nach den ersten Schultagen konnte ich feststellen, dass sich das amerikanische Schulleben total vom deutschen unterscheidet. Man verlässt morgens um 7:00 Uhr das Haus und kommt um 18:00 Uhr wieder zu Hause an und dann ist nichts mit entspannen. Dann werden Hausaufgaben gemacht und nicht wenige.

"Haufenweise Hausaufgaben"

Die Schüler hier in Amerika bekommen haufenweise Hausaufgaben auf, was wohl daran liegt das man nicht so hart während des Unterrichts arbeitet. Außerdem ist es sehr zu empfehlen, immer eine Jacke/Pulli dabeizuhaben, denn auch wenn es sich um warme Sonnentage handelt kann einem in Geschäften, Restaurants oder auch in der Schule echt kalt werden, da alle Räume stark klimatisiert sind.

Meine Gastfamilie hat einen kleinen Hund namens Flopsy, der jeden Tag sehnsüchtig auf uns wartet und total süß ist. Auch mit meiner zwei Jahre jüngeren Gastschwester verstehe ich mich super gut.

Die Amerikaner sind alle total offen und haben mir hier einen super tollen Start ermöglicht. In der kurzen Zeit habe ich schon total tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich unvergessliche Sachen erlebe und echte Freunde nennen kann. Ich hatte hier bis jetzt eine wundervolle Zeit und habe schon viele neue Erfahrungen gesammelt, die ich wohl nie vergessen werde.

Vielen Dank Frau Ute Finckh-Krämer, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe, diesen großen Traum zu leben.

Felice Mirbach

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